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Müden an der Mosel |
Ich bin 1940 in einem idyllischen Ort, Müden an der Mosel, geboren.
Alles war schön an diesem Winzerort, es herrschte ständig gute Laune und immer gab es was zu feiern. Zu Hause wurde viel gesungen und, wie es sich für einen streng katholischen Ort ziemt, auch viel gebetet.
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Mein Geburtshaus, meine Familie und ich |
Eine meiner ersten Erinnerungen ist, ich muss ungefähr 3 Jahre alt gewesen sein, war folgende:
Da hieß es, die Amerikaner ziehen ein!
An allen Häusern hingen weiße Laken an den Fenstern. Dann ratterten Panzer und Lastwagen durch das Dorf. Bei uns mussten sie Halt machen, da die Straße zu eng war.
Plötzlich war ich auf dem Arm von einem ganz schwarzen Soldaten, der freundlich seine schneeweißen Zähne zeigte und ganz ganz lieb zu mir war, seine Kameraden wollten mich auch auf dem Arm haben, aber ich wollte nur zu meiner Mama!!
Zum Trost gaben sie mir eine wunderschöne Orange, deren Duft mir immer noch in der Nase steckt. Ja, heute weiß ich, dass die amerikanischen Soldaten Sehnsucht nach ihren eigenen Kinder und der Familie hatten!
Der Krieg war zu Ende, die Männer waren vermisst oder an der Front gestorben.
In unserem Haus blieben mein betagter Opa und meine Mama mit mir.
Von den Männern kam keiner zurück. Man wartete umsonst.
Als mein Opa starb, entschloss sich meine Mama mit mir nach Argentinien auszuwandern.
Dort lebte eine Schwester von ihr, die dort verheiratet und, wie man so sagt, sehr gut situiert war.
Diese Schwester von meiner Mama, also meine Tante, war 20 Jahre älter als meine Mutter und kinderlos, sie hätte also meine Oma sein können und spielte später eine große Rolle in meinem Leben.
Ich war 9 Jahre alt, als es so weit war. Große Aufregung im Ort.
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Ich bin die fünfte in der zweiten Reihe von unten |
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Erstkommunion |
Meine Schulfreunde fantasierten nur noch von dem Wort "AMERIKA" Jeder wollte mehr wissen oder einen guten Ratschlag geben.
So wie zum Beispiel: „Für eine soooo lange Reise musst du aber viele Butterbrote mitnehmen!“
Ohne Butterbrote starteten wir 1950 mit dem argentinischen Schiff „Córdoba“ nach Argentinien.
In Buenos Aires angekommen, erwarteten uns freudig Tante und Onkel.
Fortsetzung folgt
Rita Schmitz Zeichnung: Gerda Schwarz