4. Nach diesen großen innerargentinischen Reisen war ich so recht auf den Geschmack gekommen. Allerdings blieb der Radius der Unternehmungen in den nächsten Jahren kleiner, aber für europäische Vorstellungen immer noch spektakulär.
So hatte ich die Möglichkeit das Leben auf dem Lande, in der „Haras las Rubias“ (ein Gestüt) zu genießen. Dieser Betrieb mit den Pferden, den Einreitern, dem Verladen der Pferde für die Rennen und die ununterbrochene Sorge und Pflege der Tiere und dann der Betrieb auf der Rennbahn (San Isidro) war natürlich für mich eine fremde Welt.
Der Tageslauf auf so einem Gestüt dreht sich natürlich nur um die Pferde und die, die mit ihnen zu tun haben. Füttern, Mate-Trinken, Training, Mate, Essen, Mate, Training, Mate, Abendessen unter dem Alero (Vordach), Mate, Füttern und in der Nacht nachschauen, ob alles in Ordnung ist. Eine sehr sehr anstrengende Idylle. Allerdings in prächtiger Natur mit riesigen Eukalyptusbäumen, Tamarisken und Vögeln in allen Farben und Größen.
Als Gegensatz dazu dann der Trubel auf der Rennbahn. Für mich ein ausschließlich argentinisches Erlebnis.
Ein längerer Ausflug zum Karneval in Gualeguaychú, der dem Karneval in Rio bestimmt das Wasser reichen kann, auch wenn er eine kleine Spur kleiner ausfällt, war auch sehr eindrucksvoll.
In einer warmen Sommernacht am Straßenrand bei gutem Essen und Wein zu sitzen und einen kunterbunten, glanzvollen Korso bis in die frühen Morgenstunden an sich vorbeiziehen zu lassen, ist schon eine Besonderheit.
Rita Turnsec aus Essen, Deutschland
Zeichnung: Gerda Schwarz
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