Wir bewarben uns bei der Schulbehörde und bekamen ein
Angebot von der Mädchenschule in Santiago de Chile, die von den katholischen
Nonnen, den Ursulinerinnen, geleitet wurde.
Uns gefiel es dort von Anfang an sehr gut, die Arbeit machte
Spaß, die Ursulinerinnen waren
fabelhafte Lehrerinnen und prachtvolle Menschen und mit den anderen Lehrkräften, zum Teil auch
„Entsandte“ wie wir, hatten wir gleich sehr guten Kontakt.
In den Ferien lernten wir Land und Leute kennen und, als
einmal Ulla aus familiären Gründen nach Deutschland
fliegen musste, fuhren Maria, eine andere deutsche Kollegin, und ich über den
Pass bei Osorno nach Argentinien, um das nahe gelegene Bariloche zu besuchen.
Mit dem Ausflugbus fuhren wir von
dort zum Berg „Tronador“ (Donnerer). Unter den Touristen war auch ein gut
aussehender, großgewachsener junger
Mann, der sich sichtlich für uns interessierte. Wir nahmen an, er sei
vielleicht auch ein entsandter Lehrer, dem war aber nicht so. Er war
Argentinier aus Buenos Aires und machte Urlaub.
Er sprach uns an und wir tranken eine Tasse Kaffee zusammen. Adressen
wurden ausgetauscht und jeder fuhr wieder nach Hause.
Dann folgte ein reger Briefaustausch mit Silvio, so hieß der
junge Argentinier, und mir. Später gab es dann auch ein Treffen in Buenos Aires.
Das Ende vom Lied war die zivile Hochzeit in Buenos Aires
1970 und die kirchliche 1971 in
Saarbrücken.
In der Goethe-Schule (Norte) von Buenos Aires wurde ich
sofort als Lehrerin angestellt, zwar nur als Ortskraft, aber ich arbeitete dann
auch noch im Goethe-Institut.
Nun sind Silvio und ich schon 44
Jahre glücklich verheiratet!
Und was wurde aus meiner Freundin Ulla?
Sie trat bei den Ursulinerinnen in Santiago de Chile als
Nonne ein und ist jetzt die Oberin des Klosters.
Sieglinde und Ulla (Sor Angela) |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Was meinst du dazu?