Er studierte in Berlin und schloss sein Studium als technischer
Ingenieur ab. Er fand dann Arbeit in
Stockholm und konnte damals
Schweden, Norwegen, Finnland und
Lappland bereisen. Aber er träumte schon
immer von einer Südamerikareise und verhandelte mit den verschiedenen
Konsulaten, bis er 1948 sein chilenisches Visum erhielt.
Ich nehme an, dass der frühe Tod seines Vaters 1947 kurz vor
der Enteignung, (aus finanziellen Gründen),
von “ Bierremark“, dem schönen Landgut der Familie bei Tondern,
Dänemark, wohl auch zu dem Entschluss
beigetragen hat, die große Reise zu unternehmen.
Am 3. 7. 1948 "stach er in See", und zwar mit der "General Waller" von
Antwerpen Richtung Südamerika. Am 24. 7. legte das Schiff im Hafen von Buenos
Aires an. Eigentlich wollte er dann mit dem Zug bis nach Santiago de Chile
fahren.
Aber warum ist er dann doch in Buenos Aires hängen geblieben?
Zwei Gründe kenne ich:
1.
Sein guter Freund aus Dänemark, Harald Erichsen,
den er schon von frühster Kindheit kannte, war
schon in Buenos Aires und überredete ihn, zu bleiben. Arbeit fand er mit
seiner Hilfe bald.
2.
Der zweite war meine Mutter, Ilse Reinsch, die er im
deutschen Ruderklub Teutonia kennen lernte.
Der letztere Grund war wohl ausschlaggebend, dass er in
Argentinien blieb und nicht wieder nach Dänemark zurückgefahren ist, wie er es
eigentlich vorhatte. Die vielen wunderschönen Liebesbriefe an meine Mutter, die
ich erst kürzlich beim Aufräumen fand und lesen konnte, lassen mich das
vermuten.
Nach Heirat und zwei
Kindern machte er sich selbständig, gründete ein Unternehmen und baute ein
schönes Haus für seine Familie. Aber
viel zu früh, mit 57 Jahren, beendete
ein plötzlicher Herztod sein erfolgreiches Leben hier in Argentinien, das Land,
welches ihm so viel geboten hat und das seine zweite Heimat wurde.
Alicia Angel
Krischan, 1947, noch in Schweden |
1949 in Buenos Aires |
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