Passbild: Omi mit Töchtern |
Mein
Großvater Josef Reinsch, 1888 in Wien geboren, war ein froher und unternehmungslustiger Mann,
wie alle erzählten.
Er kam das erste Mal 1913 mit einem Arbeitskontrakt von
ASTRA (Petroleum-Firma) nach Argentinien, und zwar zunächst nach Comodoro
Rivadavia. Das Land gefiel ihm und finanziell ist es ihm gut gegangen, aber er
ist dann doch wieder nach Österreich zurück, wo mittlerweile seine zwei Brüder
im 1. Weltkrieg gefallen waren.
Das Brautpaar |
1922 lernte er meine
Großmutter Maria Martha Strasser, geb. 1898, kennen. Sie heirateten, und mit
den mitgebrachten famosen “pesos oro”(Gold-Pesos) wurde ein Haus in Graz
gekauft. Bald darauf bekamen sie zwei Töchter, meine Tante Helga
und meine Mutter Ilse.
Aber die
Zeiten waren nicht so rosig, so dass der Josef die Martha überredete, doch noch
einmal für ein paar Jahre nach dem wunderbaren Argentinien zu gehen. Er fuhr zuerst
vor, um sich eine gute Arbeit zu besorgen. Kurz danach kam meine wohlbehütete
Großmutter, unsere Omi, mit den 3 und 1 ½ Jahre alten Töchtern nach, und zwar
im Januar 1927 auf der Cap Polonio der Hamburg-Südamerikanische
Dampfschifffahrts-Gesellschaft.
Ankunft: Estancia Federica |
Die arme
nichtsahnende Omi landete dann auf der “Estancia Federica” (Farm Federica) am
Lago San Martín, Provinz Santa Cruz, wo mein Opa eine gutbezahlte Stellung als
Verwalter bekommen hatte. Dort wurden dann
noch die Zwillinge Lissy und Gerd geboren. Und so wurde aus unserer Omi
eine bewundernswerte tüchtige Pionierfrau, die immer nur Positives von dieser
ersten Zeit erzählte, obwohl es bestimmt nicht immer leicht war.
1931 schaffte sich der Großvater dann eine eigene „Estancia“
(Farm) an, die er „Estancia Martha“ nannte und die noch heute in Familienbesitz
ist.
Schlussendlich sind sie für immer in Argentinien geblieben
und haben es nie bereut.
Alicia Angel
So wurde die Wolle transportiert, etwa 1927 |
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