Mittwoch, 8. Oktober 2014

52. Endziel immer Villa Gesell

Nach der großen Fahrt in den Norden sollte der nächste  Teil der Reise dann in südliche Richtung gehen.

Diesmal ging es in den kleinen Badeort Villa Gesell. Die Fahrt dahin war, wie alle Touren, schon das reine Vergnügen. Eine Autostraße gab es noch nicht. Deshalb musste alles gemächlich gehen. Zwischendurch wurden immer wieder Mate-Pausen (Mate-Tee) eingelegt.

Mitgenommene Empanadas (Teigtaschen mit Hackfleisch) und andere Picknick-Dinge wurden verspeist.

Auf halber Strecke, so wie auch bei den späteren Reisen, gab es die große Pause in einem Asado-Restaurant an der Straße in Dolores. In keinem noch so feinen Restaurant hat mir ein Bife (Steak) je so gut geschmeckt wie dort.

Die "Punta", Ziel des täglichen Strandspaziergangs
Auch dieser Spaß ist inzwischen vorbei. Die Straßen sind gut, die Autos sind schnell. Es wird keine Mittagspause mehr eingelegt und den obligatorischen Mate-Tee kann man im Auto trinken.

Auch Villa Gesell ist natürlich im Laufe der vielen Jahre gewachsen und hat sich grundlegend verändert. Damals war es ein winziger, gemütlicher, sehr überschaubarer Ort. Alle Straßen waren noch Sandstraßen, es gab ein paar Geschäfte, wo man sich mit allem Nötigen eindecken konnte.
Der Strand war menschenleer und wir machten öfters, in Ermangelung von anderen Möglichkeiten, ein Feuerchen, um uns ein paar Würstchen in der Mittagszeit zu grillen.








Tante Puppi gab es schon. Sie war die bekannte Reitlehrerin des Ortes. Deshalb wurde ab und zu auch aufgesessen. Aber ich war nur eine mäßig begabte Reiterin, was dem Vergnügen aber keinen Abbruch tat.


Wir wohnten im Pinar (Wäldchen) und dort konnte man am Abend bei wohligen Temperaturen und stockdunkler Nacht von der Terrasse aus die Sterne beobachten, die so tief standen, dass sie fast zu fassen waren.
Als die schöne Zeit vorbei war, war ich von Argentinien so begeistert, dass ich überlegte, ob ich nicht dort ansässig werden sollte. Von Deutschland aus holte ich Informationen ein, wie es mit beruflichen Möglichkeiten für mich sein würde und ich hätte sogar eine Anstellung finden können. Allerdings wären alle meine Examen nicht anerkannt  worden, sodass es immer bei einer Hilfstätigkeit geblieben wäre. Das hat mich dann von diesem Schritt abgehalten und ich denke heute, dass das auch besser so war.



All das Schöne, was ich in späteren Jahren noch in Argentinien kennengelernt habe, wäre vor Ort wahrscheinlich gar nicht möglich gewesen.

RIita Turnsec

 Zeichnung: Gerda Schwarz

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