Da die Familien der Textilfabriken Mafrasa, Bernstein, Frank
und Sachs, in Chemnitz der
israelitischen Gemeinde angehörten, waren sie von Anfang an dem Terror der
Nationalsozialisten ausgesetzt. Der Vater von Gerd Sachs, welcher bei der Festnahme
durch SA-Leute am 31. März 1933 ums Leben kam, war eines der ersten jüdischen
Todesopfer des Naziregimes.
Gerhard Sachs gelang es 1938 durch eine jüdische Institution
und Bestechungen nach Argentinien zu entkommen, denn alle
anderen Türen waren bereits geschlossen!
Anfang 1939 schaffte dies auf Umwegen auch noch seine Verlobte, Hanna Cohn,
nachdem sie mit dem Töchterchen Tana wohl das letzte jüdische Kind im Chemnitz
der Hitlerzeit zur Welt gebracht hatte.
Mutter und Kind hatten aber nur ein Visum für Bolivien,
stiegen dann einfach in Buenos Aires vom Schiff, verloren dadurch das gesamte
Gepäck und tauchten erst einmal in Argentinien schwarz unter, bis sie nach
einiger Zeit endlich gültige Papiere und
eine neue Heimat in Argentinien erhielten.
Tana bekam noch drei Geschwister. In Villa Gesell erwarben die Eltern ein schönes Sommerhaus und neue
Freunde.
Gerd und Hanna Sachs in Villa Gesell |
Gerd Sachs starb 2012 mit 95 Jahren, Hanna lebt im jüdischen
Altersheim in Buenos Aires.
Bericht von Tochter Tana Sachs
Zeichnung: Gerda S.
Zeichnung: Gerda S.
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