Eine Freundin aus meinem Heimatort Eden, die jetzt in
Oberstdorf lebt, erinnert sich in ihrer Kindheit an die
jüdische Nachbarfamilie Wolff.
jüdische Nachbarfamilie Wolff.
Sie denkt dabei noch an den Abend, als der Sohn Paul zu ihnen kam, um sich zu
verabschieden. Das war 1939. Er wollte
eins der Schiffe nehmen, die illegal jüdische Auswanderer nach Südamerika
brachten. Sein Bruder war schon vorher nach Brasilien abgefahren.
Paul Wolff kannte die Familie Hennig aus Eden, die aus
familiären Gründen nach Argentinien gekommen war und suchte sie in Buenos Aires
auf.
Er hatte ja keine Papiere und keine Arbeitsmöglichkeit und so rieten ihm die Bekannten, zunächst in die
Dünen zu Don Carlos Gesell zu gehen, wo er dann auch blieb.
Nach dem Krieg konnte ihm der Bruder von Doña Emilia, Don
Carlos Frau, die nötigen Papiere besorgen.
So war Argentinien seine Heimat geworden, bis er später,
zunächst widerstrebend, doch zurück nach Deutschland ging, wo Jahre vorher seine
Eltern und seine Schwester ihr Haus in
Richtung Osten hatten verlassen müssen und auf Nimmerwiedersehen verschwunden sind.
Paul Wolff war uns hier stets ein lieber Freund.
Dietlinde Tomys
Zeichnung: Gerda Schwarz
Paul Wolff in Villa Gesell |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Was meinst du dazu?