Donnerstag, 15. Mai 2014

06. Dank Eva Peron…

Hanni Kirsch erzählt:

„Meine Eltern wurden 1946 aus dem Sudetenland nach Bayern vertrieben,  wir wohnten dort einige Jahre beengt und geduldet mit unseren Verwandten in einem kleinen Ort und arbeiteten auf dem Land und dann in einer Weberei.

Die Lebensverhältnisse waren damals hart, aber das Leben ging weiter. Ich lernte meinen Mann kennen, der ein noch schlimmeres Schicksal hinter sich hatte. Er war nach 4jähriger  russischer Gefangenschaft als heimatloser Vertriebener aus Böhmen-Mähren auch nach Bayern gekommen, wo wir beide bis zur Auswanderung zusammen in der Weberei arbeiteten. Wir heirateten und bekamen zwei Kinder.

Jeder versuchte damals, irgendwohin auszuwandern, um ein neues Leben zu beginnen.

Einem Onkel von uns gelang das. Er war schon 1912 nach Argentinien ausgewandert, wollte 1939 Deutschland besuchen, aber  der Krieg hatte seine Rückreise nach Argentinien verhindert.  
Eine Aktion von  Eva Peron in Argentinien verschaffte ihm im Jahre  1949 die Rückreise, und er wollte uns alle nachholen.

Unsere Devise war: Entweder wir alle oder keiner von uns. Und wir waren 11 verwandte Personen!

Mein Onkel besaß in der Nähe von Grl. Madariaga eine große Obstplantage und ein Elektrizitätswerk. Dort gab es für uns alle Arbeit genug und er konnte uns auch die Reisekosten vorstrecken.

1953 war es soweit. Unser Sohn war 23 Monate  und unsere Tochter 8 Monate alt, als wir die große Reise auf der „Alberto Dodero“ nach Argentinien unternahmen.

Dort mussten wir zwar schwer arbeiten, um die Schulden abzuzahlen, aber schon 1956  konnten wir uns sogar ein großes Grundstück in Villa Gesell, nicht weit von Grl. Madariaga, kaufen!

Doch davon habe ich schon in der ersten Serie des Blogs, Nr. 44 und Nr. 56 erzählt…..“


Hanni Kirsch


Alberto Dodero

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