Meinen Mann, Carlos, habe ich im Jahre 1966 im Hause meiner
Schwester in Stuttgart bei einer Gartenparty kennengelernt. Meine Schwester
Irene war mit seinem ältesten Bruder verheiratet und Carlos war zu Besuch in
Deutschland.
Er machte einen
Hammel am Spieß und hatte eine Menge Leute dazu eingeladen, ich war dabei und er bat mich,
ob ich ihm beim Zubereiten helfen könnte.
Damals war er „der Hahn im Korbe“ und wurde von allen Frauen
angehimmelt, denn er war braungebrannt, charmant, ein wundervoller Gastgeber
und kam von sooo weit her, von Argentinien!
Nach der Festlichkeit war meine Schwester müde und ich half
Carlos in der Küche. Wir saßen noch bei einer Tasse Kaffee zusammen bis 3 Uhr
morgens und er erzählte mir von Land und Leuten in Argentinien.
Er war ein Kavalier, gab mir einen Kuss auf die Wange, als
ich sagte: "Jetzt geh' ich aber schlafen." und für mich war damit die
Sache erledigt. Für ihn aber nicht. Am nächsten Tag fragte er meine Schwester nach mir und sie
gab ihm meine Adresse.
Und es kam, wie es kommen musste, ich reiste nach
Argentinien.
Carlos
veranstalte ein großes Fest, um mich, seine Verlobte, in Villa Gesell seinen
Freunden vorzustellen.
Die Hochzeit
war für den 31. Dezember 1967 geplant. Carlos war 13 Jahre älter als ich, schon
ein
langjähriger
Junggeselle und ich erst 23.
Mein ruhiges
routinierteres Leben als
Notariatsangestellte in Stuttgart hatte ein Ende gefunden.
Langweilig
wurde mein Leben mit Carlos nicht!
T. B. , Vancouver,
Canada
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