Halle an der Saale |
Karlsruhe |
Die Hochzeitsreise einer
städtepartnerschaftlichen
Verbindung
führte nach
Südamerika
Im Jahre 1987 wurde zwischen der westdeutschen Stadt
Karlsruhe (BRD) und der ostdeutschen Stadt Halle an der Saale (DDR) ein
Partnerschaftsvertrag unterzeichnet. Zu dieser Zeit hat in Deutschland noch
niemand an eine Wiedervereinigung dieser beiden deutschen Staaten gedacht. Doch
die Menschen in der DDR gingen gegen Ende der 1980-iger Jahre immer häufiger
auf die Straße und bekundeten laut, aber gewaltfrei, ihren Drang nach Freiheit,
insbesondere nach Reisefreiheit.
Und dann kam der 9. November 1989 - der Tag der WENDE!
Die Kontakte der beiden deutschen Partnerstädte nahmen auf
fast allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens sprunghaft Gestalt an und
wurden durch gegenseitige Besuche und Erfahrungsaustausche intensiviert. So
verwundert es nicht, dass wir – Otto (ein Karlsruher) und Bärbel (eine
Hallenserin) – uns am 12. Februar 1990 in Karlsruhe in die Arme liefen.
Zwei Jahre später, ich war längst von Halle nach Karlsruhe
gezogen, heirateten wir am 11.11.1992.
Hochzeit in Karlsruhe |
Unsere Hochzeitsreise führte uns nach
Südamerika. Warum? Zum einen hatte Otto als Bergsteiger schon Jahre zuvor
Südamerika bereist und hat immer wieder von der Schönheit dieses Erdteils
berichtet, und damit auch mein Fernweh geweckt. Zum anderen haben unsere
Trauzeugen, Irma und Jürg Eduardoff, mehr als dreißig Jahre ihres Lebens in
Südamerika, anfangs in Argentinien und später in Kolumbien, gelebt und
gearbeitet. So ist es also kein Wunder, dass wir diesen Erdteil für unsere
Hochzeitsreise ausgewählt haben.
Sieben Wochen lang bereisten wir mit dem Rucksack und unter
Verwendung von öffentlichen Verkehrsmitteln Argentinien, Brasilien, Paraguay,
Uruguay und Chile.
Ausgangs- und Endpunkt war Argentinien, hier haben wir die
meiste Zeit der sieben Wochen verbracht. Start und Ziel war Buenos Aires, Martinez, wo
Freunde unserer Trauzeugen, Rosemarie und Horst Mueller, uns Unterkunft in der
sogenannten „ Liebeslaube“ im Garten
ihres Hauses gewährten. Eine
unglaubliche Gastfreundschaft erwartete Otto und mich, die uns immer wieder mit
Dankbarkeit und Freude erfüllte, beziehungsweise noch immer erfüllt.
Die "Liebeslaube" in Martinez |
Die Eindrücke, die wir von Land und Leuten gewonnen haben,
waren beziehungsweise sind bis heute überwältigend. Welche Eindrücke soll ich
nun besonders hervorheben? Eine schwierige Aufgabe.
Boca |
Natürlich gehört Buenos Aires dazu,
diese pulsierende Stadt mit der Boca, dem Tango, dem Friedhof Recoleta, wo wir
die Grabstätte von Evita Peron besucht haben.
Otto in Iguazú |
Iguazú-Wasserfälle |
Tren a las nubes (Zug zu den Wolken) |
Salzseen |
An der chilenischen Grenze |
Kakteenfelder |
Aber auch das
Andengebiet, wo wir von Salta aus mit dem Zug vorbei an Lama-Herden und
riesigen Salzfeldern bis an die chilenische Grenze gefahren sind, hat uns sehr
beeindruckt.
Darüber hinaus waren unsere Ausflüge von Salta nach Humahuaca und Cafayate ein besonderes Erlebnis. Einheimische haben uns zu den Indianerzeichnungen geführt und anschließend zum Asado an einem kleinen Flusslauf eingeladen, sie haben mit uns angestoßen auf die Freundschaft und auf das Leben überhaupt …
Asado am Fluss |
Unsere Hochzeitsreise war eine unglaublich beeindruckende
Reise, die uns mit Menschen zusammengeführt hat, mit denen wir zum Teil bis
heute im Kontakt stehen.
Sind es nicht die Begegnungen mit Menschen, die das Leben
lebenswert machen?
Abschied in Martinez |
Dr. Bärbel Maliske-Velten
Zeichnung: Gerda Schwarz
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